Auf einem „
Bürgergipfel“ des Kopernikus-Projekts Ariadne wurden im März die Ergebnisse eines mehrjährigen Diskursprozesses vorgestellt. Bürgerinnen und Bürger wünschen sich demnach Strukturen, die auch für einkommensschwache Haushalte eine Teilhabe etwa über „zugängliche und für alle verständliche Möglichkeiten der finanziellen Teilhabe z. B. über lokale Stromtarife, Genossenschaften oder private Investitionen“ ermöglichen. Interessant sind auch die kürzlich präsentierten
Ergebnisse des Forschungsprojekt ReWA unter Beteiligung von IÖW, IZES und AEE. Hier wurden verschiedene Beteiligungsmodelle analysiert. Es zeigt sich, dass Beteiligung regional sehr heterogen umgesetzt wird, aber generell positive Effekte für den lokalen Verbleib der Wertschöpfung und die Zufriedenheit der Akteure vor Ort schaffen kann.
Diese Erkenntnisse münden auch in politische Vorhaben.
Der bayerische
Energieminister Hubert Aiwanger präsentierte im März beispielsweise Lösungen für die Energiewende. Im Sinne der breiten Akzeptanz wirbt er für die finanzielle Beteiligung der Anwohner und dahingehende bundesweite Reglungen: „Bürgerbeteiligung an Energieprojekten ermöglicht es den Menschen, an der Energiewende vor Ort aktiv teilzunehmen, lokal Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig regionalen Strom und Wärme kostengünstig zu beziehen.“ Die
NRW.Energy4Climate zeigt in einem aktuellen Betrag auf, warum die finanzielle Beteiligung an Erneuerbare-Energien-Projekten für die Energiewende entscheidend ist und welche Umsetzungsoptionen es gibt. Die im April verkündete Gründung einer
Agentur für kommunalen Klimaschutz wird ebenfalls dazu beitragen können, die lokale Perspektive besser einzubinden. Im Rahmen der
Windenergie-an-Land-Strategie des Bundesministeriums für Wirtschaftlich und Klimaschutz wird ebenfalls für mehr gesellschaftlichen Rückhalt geworben. Als Maßnahme wolle man prüfen, wie eine weitergehende Kommunal- und Bürgerbeteiligung aussehen könne. Auch
eueco hat dazu Stellung bezogen: Wir sehen, dass eine freiwillig gelebte finanzielle Bürgerbeteiligung und eine gesetzliche verankerte Kommunalbeteiligung in ihrer Kombination ideale Voraussetzungen für eine hohe Akzeptanz bieten.